Histoorischs zem Waggis

„Diese Seite erfüllt ein dreifaches Desiderat: Zum einen stellt sie, rhetorisch brilliant und auf der Höhe des theoretischen Reflexionsniveaus der (waggis-) wissenschaftsgeschichtlichen Forschung des 20. Jahrhunderts, erstmals die Entstehungsgeschichte dieser Fasnachtsfigur im 19. Jahrhundert in den Brennpunkt, löblicherweise in ihrer ganzen epistemologischen und kulturellen Prägekraft für die moderne Fasnacht. Zum zweiten macht sie die zentrale Bedeutung ihrer soziopolitischen Schaffenskraft in diesem Zusammenhang sichtbar, die – teils aufgrund eines latent ausgeprägten Pfyffer- und Dambuurzentrismus, teils aufgrund der bis dato existierenden Diskursvormacht normativer Marginalisierungstendenzen vonseiten des Basler Fasnachts-Comités – bislang sozusagen im toten Winkel der Fasnachtsgeschichtsschreibung und –forschung lag. Und schliesslich wählt sie im Sinne einer hermeneutischen Horizonterweiterung einen stringent praxeologischen Zugang zum diskursgeschichtlichen Gegenstand, der erstmals die performative Genese geisteswissenschaftlicher Wissensbestände und –ordnungen beobachtbar macht und zugleich etwaige hegemoniale Auswirkungen auf unsere moderne Selbstreflexion von vermeintlichen Alltagsbegriffen wie „Intrigieren“, „Orange“ und „Räppli“ umschreibt und auf originelle Weise taxonomiert.

Insofern stellt der hier eingeschlagene diachrone Exkurs in die Grundprinzipien historischer Waggistemologie nicht nur einen höchst relevanten Beitrag zur wissenschafts- und wissensgeschichtlichen Forschung dar, sondern verspricht darüber hinaus einen erkenntniserweiternden Paradigmenwechsel sowohl innerhalb vieler noch immer in teleologischen und piccolozentrischen Denkmustern verharrenden Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern, als auch bezüglich der nicht minder normativ geprägten und kulturgeschichtlich brisanten Subventionsdebatte vonseiten des Basler Fasnachts-Comités. Es handelt sich zweifelsohne um ein opus magnum mit Leuchtturmcharakter.“

 

Jean-Pierre Rambasse-Saittoutmieux, em. Prof. für Volkskunde und Karnevalistik, Univ. des oberen Baselbiets, Ormalingen

 

******

 

Mir dangge em Hampe fir sy Vorwoort - Akademiggr hänn halt immr ebbis z'saage, au wemme se nit vrstoht.

Also, uff dere Syyte selle die histoorisch interessierte nit z'kurz koh. Syt wenn gitt's dr Waggis an dr Basler Fasnacht? Wohär kunnt bittscheen säll gspässig Wort? Wie hett sich die Figuur veränderet mit dr Zyt? Und was isch Intrigiere und worum isch es (FASCH!) usgstoorbe? wie hett s'Wort Waggis fasch e Krieg zwüsche Franggrych und em grosse Kantoon usgleest (d'Zaabere-Affäre); mr biete au d Memoire vom legendääre Märtblatz-Waggis, wo als Ainzelmasgge Fasnachts-Gschicht gschribe hett,  und und und ...

... die Syyte isch usbaufähig und e Langzytprojäggt fir Liebhabr wo gärn lääse. 

 

S'erscht Bild vommene Waggis an dr Basler Fasnacht (1874)
S'erscht Bild vommene Waggis an dr Basler Fasnacht (1874)