Hand uff’s Härz: Sabine Horvath

 

Wurscht ob’s umme Wiehnachtsbaum uffem Minschtrplatz goht, d’Yweihig vom neye Tramhüsli an dr Schiffländi, odr au die traditionneli Lismete vo de Wintersinger Landfraue – kulturelli Grossalöss wärde am mym Rhyy uff allne Kanääl gross vrkindet! Die wo das allewyyl mit bedyttigsträchtigr Stimm und innere Ibrzyygig am Guete vo dr Sach mittailt, isch: d’Sabine Horvath. Dehaim in allne Meedie, an jedem Marketingevent, im Klybeck, z’Moskau und au in Shanghai, d’Sabine personyfiziert Basel aifach. Jä mir hänn scho Tourischte am Barfi gheere saage: “Also die Altstadt iss mir sowas von ejaal – aber die Horvath, die musste mal jesehn haben!” Basel Tourismus ohni unseri Sabine? Undänggbar.

Agfange hett se in e chli kultuurdepryvierte Vrhältnis wo mer jetz do nit im Detail wänn druff ygoh (mer saage aifach, bitte dief yschnuufe, ass si in dr Geburtsstadt vom Peter Malama hett miesse gross wärde…). D’Sabine hett abr gmerggt ass se zue heecherem geboore isch; scho bald hett si drvoo draimt, unbikannti Ertr bikannt z’mache und ihr Faible fir unentdeggti Perle absyts vom Tourischtestroom usz’lääbe. Das hett si scho frieh agfange; in ihre junge Johr isch si Grindigsmitgliid gsi vom Verein “Gebt Schwamendingen eine Chance”. Noch dr Fusioon mit em Quartierverein “Dübendorf entdecken!” isch die Missioon beändet gsi und es hett se zu neye Uufer zooge. Bim Bruefsbirootr hett si ihre Wunsch agäh und drzue no e ideosynkraatischi Präferenz: e Stadt touristisch erschliesse wo mit em erschte Bueschstaabe vo ihrem Vornaame afoht. Dr Birooter hett se ärnscht agluegt, sich am Hintrkopf kratzt und dr Computer konsultiert. Noch eewige 10 Minuute hett är gseit: “Also, Frau Horvath, de Kchompi gitt mier drüü Optioone mit B: Berlin Marzahn, Beirut und e so-n-e Kchaff wo ich no nie gchhört hann – Basel.”

D’Sabine hett e chli griiblet und ihri Priotitääte brieft. Entwiggligsmeegligkaite und internationaali Usstrahlig, Marketing und Kultuurpotenziaal, Museumsdichti und Lokaalmentalität hett se studiert, und es isch alles glar gsi. Abr wo si sich scho fasch entschiide hett, hettere en inneri Stimm gseit: “worum immr dr liecht Wääg näh? Es isch jo alles glar, abr hesch du e kai Muet und wottsch emol e richtig hoffnigsloose Fall näh? E Stadt wo sich kaine interessiert sich fir dr Räscht vo dr Wält will die Stadt jo D ’W Ä L T fir se isch, wo d’Biwohner gar kaini Bsuechr wänn, wo’s 73 Dipartmäntr in dr Vrwaltig gitt wo alli Marketing mache und nit emol wüsse ass es no anderi gitt, wo de fir jede Mischtkiibl e Bewilligung muesch ha – raizt di Basel wirgligg nit?”

Und in däm Momänt hett si d’Herusforderig spontaan agnoh und sich gege Beirut entschiide. Jetz isch d’Sabine, wemmr dr Anita Lachemeier (wo se nominiert hett) wott glaube, “e integrierti Ziirchere”, Leitere vo dr Abteilung Aussenbeziehungen und Standort-Marketing im Präsidialdepartement (also s’74. Dipartmänt), si vrmärtet unseri Stadt und isch s’Gsicht vo Basel z’Wanne-Eickel und Moskau (allewyyl presäntr wie dr rumpelsuurigi Grienteesirpfler). Und ys isch uffgfalle ass ihr mission statement uffem Internet (fir die wo nit änglisch kenne ibrsetze mer schnäll: Missionierigsstatute) sehr internationaal isch; dert liist me zem Byspyyl uff Änglisch so Sache wie “The prosperity of Basel also depends on our ability to make expat newcomers to the area feel welcome and at home” („E Gleesli Wysse mit emmene Waggis hett no niemerem gschaadet.“) Wo si rächt hett…

Item, mir dangge dr Sabine fir ihri Entwiggligshilf und zem ihre e chli untr d’Ärm gryffe, mache mer grad nomol ain uff mondial und wärbe mit unsrem Slogan:

 

dobrodošli, hosgeldiniz, benènnidu, maligayang pagdating, добро пожаловать, haere mai, 환영합니다, bi xer hati, dobredojde, Тавтай морилогтун, witajcie, fáilte, benvenuti, tervetuloa, ยินดีต้อนรับ, velkommen, mirë se vini, djirri-nyurra, degemer mad und shalom am mym Rhyy

 

- Basel erwartet eych… สวัสดครับี und До свидания!

 

 

 

 

1. Was isch dy ydriggligschti Fasnachtserinnerig?

Die akustische Kulisse beim ersten Morgestraich als aktive Fasnächtlerin in einem Schiisdräggziigli. Ich spielte die zweite Stimme und habe bis am Schluss keinen Ton der dazugehörigen ersten Stimme neben mir gehört. Immerhin spielte ich den richtigen Marsch.

 

2. Was ka dy an dr Fasnacht närve?

Die vergebliche Platzsuche in einem überfüllten Cliquen-Keller.

 

3. Welli drey Wörtr falle dir zem Begriff „Waggis“ spontan ii?

Mega-Nase, Budget-Orangen, Öko-Schuhe.

 

4. Sell d’Waggis-Naaselengi vom Fasnachts-Comité reguliert wärde?

Ist das noch nicht der Fall?

 

falls jo, uff wie lang maximal?)

das Menschenrecht auf Nasenbohren sollte gewährleistet bleiben.

 

5. Basel ohni Fasnacht isch wie …. ?

Basel ohne Ziircher - wäre doch schade, wenn den Bängglern dieses Thema genommen würde.

 

6. Was bringt di so richtig uff’d Palme?

Wasserskifahrer.

 

7. … und ibr was kasch dy eso richtig froie?

Spiegelglatte Wasseroberfläche.

 

8. E liebs Familiemitgliid schänggt dir zem Geburtsdaag e FCZ-Saisonabo – was machsch?

Meinem Götti-Bub schenken, er würde sich riesig freuen.

 

9. Wenn Ziiri ‚Downtown Switzerland’ isch, no isch Basel… ?

Uptown Switzerland, schliesslich liegt Basel nördlicher als Zürich. Zudem klingt Uptown für mich wesentlich aufstrebender und überzeugender: Uptown Basel - enjoy your upgrade!

 

10. Was isch fir di dr scheenschti Ort z’Basel?

Im Ruederboot uff mym Rhy.

 

11. Was wurdsch an Basel - odr an dr Schwiz - sofort ändere?

Die Autobahnansicht bei der Vorbeifahrt an Basel - diese Ansicht hält viele Vorbeifahrende von einem Halt in Basel ab und wird Basel nicht gerecht.

 

12. Mit wellem Mensch (ob lebändig odr nit) wottsch du gärn emol znacht ässe?

Mit einem Waggis.

 

13. ... und was wurdsch du die Person ganz sicher frooge?

Vorher die Bezeichnung Waggis kommt. Darauf konnte mir bisher noch niemand eine abschliessende Antwort geben. Eine sehr gut informierte Quelle nannte mir auf Anfrage drei mögliche Herkünfte: "Wasgau" (analog "Sundgau"), "Wagge" (= Rheinkiesel) oder "vagus" bzw. "vagi" im Plural (= heimatlose, fahrende Leute). Ein Abendessen würde hier möglicherweise eine Klärung bringen.

 

14. Was isch fir di dr Maximallohn wo-n-e Mensch pro Johr derft verdiene, egal wo und wievyyl är/sie schafft?

Gerade soviel, dass man noch mit gutem Gewissen einschlafen und am Morgen in den Spiegel schauen kann.

 

15. Was nimmsch mit uff e-n-ainsami Insle?

Meinen Lebenspartner Marc.

 

16. Wär odr was bringt di sofort zem lache?

Der Anblick von Menschen, die mir lieb sind.

 

17. Letschti Froog, Hand uff’s Härz: wäm wurdsch du die Frooge am liebschte zem beantworte gäh?

Einem Berufsbasler im Exil: Patrick Scheibli, Präsident des Swiss Club in unserer Partnerstadt Shanghai.